Wir wissen ja alle, dass der Begriff Winter in der momentanen Zeit relativ zu betrachten ist. Entweder hat man Tonnen von Schnee, dann ist es auch richtig Winter oder man hat gar keinen und es fühlt sich fast so an wie Herbst. So verhält es sich ja auch anscheinend mit dem Sommer, siehe letztes Jahr. Nichts desto trotz ist das Licht an so manchen Wintertagen trotzdem ein besonderes, wie ich finde. Der Himmel ist leicht dunstig und die Sonne kann gerade über den Horizont schauen, zumindest in unseren Breitengraden, so dass sie nicht ihre volle Leuchtkraft entfalten kann. Hinzu kommt, dass durch den steilen Winkel die Lichtbrechung auch eine ganz andere ist. Dieser Effekt wird durch Schnee eigentlich noch verstärkt, aber Zaubern kann ich nicht, deshalb habe ich Winterbilder ohne Schnee.
Die Reihe Winter Lights, die ihr in übrigen hier findet [link], habe ich mit meiner 100mm Festbrennweite aufgenommen. Dies ist ein Makro- bzw. Portraitobjektiv und ist mit f / 2,8 recht lichtstark. Alle Bilder habe ich mit einer Brennweite von 4,5 mm fotografiert. Dies war eher Zufall, allerdings ist es aber auch so, dass ich bei dem Objektiv nicht so hohe Brennweiten verwenden kann. Aufgenommen habe ich meine Bilder im RAW - Format. Für alle die jetzt nicht auf Anhieb wissen von was ich hier schreibe. Im RAW - Format werden alle Einstellungen der Kamera beim Fotografieren des Bildes mit abgespeichert. Dies bietet mir die Möglichkeit in der anschließenden Bildbearbeitung tiefgreifendere Änderungen vorzunehmen, als wenn ich nur im JPG – Format fotografieren würde. Ein gutes Beispiel ist hier der Weißabgleich. Eigentlich wird dieser von der Kamera vorgegeben. Entweder durch eine Automatik oder durch eine Vorauswahl, wie z.B. Sonne oder Schatten. Diese Einstellung kann ich bei einem Bild, das als RAW-Datei gespeichert wurde bei der anschließenden Bildbearbeitung verändern und anpassen. Ich habe bei meiner Kamera immer den Automatischen Weißabgleich eingestellt. An meinem Computer verändere ich diesen dann, so dass er besser zur Aufnahmesituation passt, bzw. meinen Geschmack entspricht. Ich habe damit die Möglichkeit ein Bild wärmer oder auch kälter erscheinen zu lassen. In diesem Fall habe ich mich konkret für letzteres entschieden. Für mich war der Gesamteindruck der Bilder so stimmiger und optisch ansprechender. Es passte zudem zum Thema Winter viel besser. Ansonsten habe ich in der Bearbeitung nur noch ein bisschen die Kontraste korrigiert und Kleinigkeiten im Bild abgestimmt.
Eine Ausnahme ist das Bild Nummer 9 der Reihe. Hier wollte ich ursprünglich, dass das Gleis frei ist bis zum Horizont. Meine Frau meinte aber, ich sollte die Menschen am Ende auch versuchen mit zu fotografieren, die gerade die Gleise überquerten. Ich habe mehrere Aufnahmen gemacht und durch Zufall habe ich dabei auch ein paar Menschen fotografiert. Im Nachgang ich bin darüber nun sehr froh, denn das macht das Bild etwas spannender. Den Weißabgleich bei diesem Bild habe ich nicht ganz so doll nach unten gezogen. Während ich bei den Makroaufnahmen einen Wert von ca. 3200 Kelvin benutz habe, verwende ich hier nun einen von ca. 4300 Kelvin. Anschließend habe ich in meiner Bearbeitung die Bildränder abgedunkelt. Dies habe ich zum einen mit einer kleinen Vignette erreicht zum anderen habe ich die Gradationskurve angepasst. Diese ist auch für den hellen Look in der Mitte des Bildes verantwortlich.
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